Katholische Extremist:innen fallen einem vermutlich nicht als erstes ein, wenn man über Extremismus nachdenkt. Aber auch in katholischen Kreisen gibt es sie. Extremist:innen, die sich regelmäßig an Kundgebungen gegen die Pride und das Recht auf Schwangerschaftsabbruch beteiligen und bei Protesten gegen Corona-Maßnahmen vertreten waren. Von der Öffentlichkeit werden sie dabei weitgehend nicht als problematisch wahrgenommen. Dabei organisieren sich zahlreiche Gruppierungen, die Österreich in eine vermeintlich heile Welt der Einheit von Religion und Staat zurückverwandeln wollen. Kirchenpolitisch wollen sie die Zeit vor das Vatikanische Konzil zurückdrehen, doch ihre reaktionären Zielsetzungen machen auch vor der Gesellschaft nicht halt. Sie propagieren eine rigide Geschlechterhierarchie und verbreiten Antisemitismus, antimuslimische und homophobe Ressentiments.
Der Politikwissenschafter und Sozial- und Kulturanthropologe Thomas Schmidinger hat sich dieses Thema genauer angesehen, ist in Messen und auf Veranstaltungen gegangen und hat Interviews mit Priestern und Gläubigen geführt. Sein Buch „Wenn der Herrgott das Wichtigste auf der Welt ist. Katholischer Traditionalismus und Extremismus in Österreich“ gibt damit erstmals einen Überblick über eine Szene, die selten im Licht der Öffentlichkeit steht.
Datum: 20. Jänner 2025
Beginn: 18.30 Uhr
Eintritt: frei
Fragen bitte gerne an info@fuer-uns.at.
Veranstalter:in: füruns – Zentrum für Zivilgesellschaft