Für wen sind Museen? Was wird in Museen gezeigt, welche Themen (nicht) dargestellt? Wer trifft diese Entscheidungen? Mit diesen Fragen beschäftigen wir uns im Museum Arbeitswelt in unserem Arbeitsalltag – im Frühjahr erfuhr diese Beschäftigung durch den Auftrag des Vereins MERKwürdig – Zeithistorisches Zentrum Melk, an der Neukonzeption des Museums im Geburtshaus von Engelbert Dollfuß mitzuarbeiten, eine Intensivierung. In einem partizipativen Prozess arbeitete die Abteilung Vermittlung & Wissenschaft vom Museum Arbeitswelt in mehreren Workshops mit der Bevölkerung vor Ort zu den oben genannten Fragen und versuchte das ehemaligen Dollfuß-Museum in einen größeren österreichweiten Kontext zu setzen.
Die Zusammenkünfte in Texingtal und Umgebung mit erwachsenen Teilnehmer:innen und einer Gruppe jüngerer Schüler:innen wurden getragen von gemeinsamen Überlegungen und Gesprächen, die sich mit den oben genannten Fragen befassten. Durch wissenschaftlichen Input der Vermittler:innen vom Museum Arbeitswelt wurde ein Blick hinter die Kulissen der Museumsarbeit gewährt. Den theoretischen Überlegungen folgte ein Besuch des ehemaligen Dollfuß-Museums, das für anderweitige Besucher:innen vorübergehend geschlossen ist. Die kritische Reflexion des Museums sollte theoretische und praktische Komponenten vereinen und zu neuen Gedanken anregen. Ein Gegenbesuch im Museum Arbeitswelt ermöglichte es den Eingeladenen, das Museum, dessen Geschichte sowie die praxisorientierte Umsetzung historischer und sozialkritischer Vermittlungsaspekte zu erkunden und führte zu weiterführenden Diskussionen.
Abschließend wurden die gesammelten Ergebnisse aller Treffen den Teilnehmenden sowie den Historiker:innen des Vereins MERKwürdig durch die Vermittler:innen präsentiert, eine abschließende Zusammenfassung rundete die interaktiv geprägte Ideensammlung für die kontroversiell diskutierte Neukonzeption des ehemaligen Dollfuß-Museums ab.
Nun wurde vom Kurato:innen-Team das Konzept vorgestellt das Museum im Geburtshaus von Engelbert Dollfuß über die nächsten Jahre konstruktiv aufzulösen. Ein spannender Prozess und eine mutige Entscheidung, wie wir finden! (Einen kurzen Bericht zur weiteren Entwicklung des Projekts gibt es im derstandard.at)